Editorial
Thole, Larissa, Liebe Leserinnen und Leser,, ZKM 2021, 3
Grundlagen Entwicklungen Methoden
Vertragsgestaltung und Vertragsanpassung
Klowait, Jürgen, Nachverhandlung(spflicht) bei eskalierten Rahmenbedingungen – Teil 2, ZKM 2021, 4-9
Im Anschluss an die im ersten Teil dieses Beitrages vorgenommene Analyse der Anfälligkeit
bestimmter Vertragstypen für Auswirkungen eskalierter Rahmenbedingungen und die in
Summe unzureichenden Möglichkeiten, dies rechtlich oder im Verhandlungswege zu korrigieren,
liegt das Augenmerk dieses zweiten Teils zunächst auf der vorausschauenden Vertrags-
und Klauselgestaltung. Nach Hinweisen zur Herstellung der Verhandlungsbereitschaft
der anderen Vertragspartei schließt der Beitrag mit Anregungen an den Gesetzgeber,
Nachverhandlungspflichten unter Berücksichtigung des Gebotes der effektiven Verhandlungsführung
stärker als bislang umgesetzt zu etablieren. Dabei wird insbesondere das Potenzial
der Mediation herausgearbeitet, Nachverhandlungen bestehender Verträge möglichst effizient
und zielführend zu gestalten.
Bau- und Architektenkonflikte
Sundermeier, Matthias / Zilz, Anne, Braucht die Ziviljustiz einen “Beipackzettel“?, ZKM 2021, 9-14
Zivilgerichtsverfahren in Bau- und Architektensachen stehen bei den Parteien als teuer
und zeitaufwendig in der Kritik. Darüber hinaus bringen die Verfahren jedoch noch
weitere “Nebenwirkungen“ mit sich, die bei der Beantwortung der Grundsatzfrage “Instanzenzug
oder außergerichtliche Streitverfahren?“ nur selten Beachtung finden. Diese ungewollten
Begleiterscheinungen und Nebeneffekte wurden im Rahmen einer Praxisbefragung näher
untersucht. Erste Ergebnisse sollen hier nun schlaglichtartig vorgestellt werden.
Kommunikationspsychologie
Harnack, Klaus, Über die Ferne: Sprechen, Verhandeln und Entscheiden, ZKM 2021, 14-18
Kommunikation ist die zentrale Stellschraube des Konfliktmanagements. Diese Weisheit
gilt auch in Zeiten von social distancing. Nun stellt sich allerdings die Frage, wie
sich Kommunikation durch den verstärkten Einsatz von virtuellen Medien verändert.
Was passiert mit unserer Wahrnehmung, wie verändert sich unser Kommunikationsverhalten
und wie könnte ein good practice aussehen? Der folgende Beitrag wirft einen kurzen
Blick in die Vergangenheit, beleuchtet die Gegenwart und wagt einen kleinen Blick
in die Zukunft des Fernsprechens.
Familienmediation
Greger, Reinhard, Wege zur Förderung der Familienmediation, ZKM 2021, 18-22
In Deutschland gibt es weder für die vom Gericht vorgeschlagene noch für die von den
Konfliktparteien selbst initiierte Mediation eine gesetzlich geregelte Kostenhilfe.
In anderen Ländern wurde dagegen längst erkannt, dass es in vielfacher Hinsicht, gesellschafts-
und justizpolitisch, von Vorteil ist, auch wirtschaftlich schwachen Personen den Weg
in die Mediation zu eröffnen. Mit dem Modellversuch “Berliner Initiative Geförderte
Familienmediation – BIGFAM“ hat die Berliner Senatsverwaltung für Justiz für die gerichtsnahe
Mediation untersucht, ob und wie sich eine Kostenbefreiung auf Inanspruchnahme, Ergebnisse
und Wertschätzung dieses Verfahrens auswirkt. Vor dem Hintergrund der hierbei gewonnenen
Erfahrungen und mit Blick auf Finanzierungsmodelle in anderen Ländern soll nachstehend
untersucht werden, wie eine sachgerechte Mediationsförderung gestaltet werden könnte.
Praxis Projekte Erfahrungen
Krabbe, Heiner, Werkstattbericht: Kontaktabbruch, ZKM 2021, 22-27
Der Beitrag befasst sich mit einem neueren Phänomen in der Mediationspraxis: Kinder
kehren im erwachsenen Alter in die Mediation zurück und suchen nach Wegen und Antworten,
um den vor vielen Jahren abgebrochenen Kontakt zu einem der Elternteile wieder aufzunehmen
und für die weitere Zukunft zu festigen.Anhand zweier exemplarischer Fälle analysiert
der Autor Motive/Gründe für das Zustandekommen von Nicht-Kontakten und beschreibt
Lösungsansätze für den Gesprächsprozess im geschützten Rahmen einer Mediation.
Zur Diskussion gestellt
Hartung, Markus, Zusammenarbeit von Mediatoren und Anwälten – Licht am Ende des Tunnels (?), ZKM 2021, 28-31
Die Zusammenarbeit von Anwälten und nichtanwaltlichen Mediatoren in einer Sozietät
oder einer Bürogemeinschaft ist nach geltendem Recht unzulässig. Nach der großen BRAO-Reform,
die derzeit in der Diskussion ist, wird sich das vermutlich ändern.
Schweizer, Adrian, Alles nur gesunder Menschenverstand?, ZKM 2021, 31-34
Das Phasen-Modell der Mediation beruht auf dem “Getting-to-Yes“-Modell (1981) von
Roger Fisher und Bill Ury. Der Jurist und der Ethnologe haben es aus der Vorgehensweise
erfolgreiche Verhandler herausdestilliert. 1994 habe ich mich von Roger Fisher an
der Harvard Law School in “Principle Centered Negotiation“, wie dieser selbst das
Modell nannte, ausbilden lassen. In einer Pause fragte ich ihn, ob das Harvard-Konzept
eigentlich Wissenschaft sei. Fisher lachte und meinte: “By no means, it´s only common
sense, well structured.“ Das war vor 25 Jahren. Wie sieht es heute aus, nachdem die
Psychologen und die Neurobiologen begonnen haben, die Wirksamkeit zwischenmenschlicher
Kommunikation zu erforschen?
Wissenswertes
Sanierungsmoderation als neue gesetzliche Aufgabe, ZKM 2021, 35
Commercial Court in Baden-Württemberg, ZKM 2021, 35
EU für digitale Justiz, ZKM 2021, 35
Durchsetzung von Fahrgastrechten soll automatisiert werden, ZKM 2021, 35
Rechtsdurchsetzung soll Anwaltssache bleiben, ZKM 2021, 36
Commercial Courts sollen kommen, ZKM 2021, 36
Der Zivilprozess der Zukunft wurde auf den Weg gebracht, ZKM 2021, 36
Neue Vorschriften für ein konfliktträchtiges Gebiet, ZKM 2021, 36
Literaturschau
Greger, Reinhard, Dudek: Veränderung der Konfliktkultur, ZKM 2021, 37
Weber, Christoph, Fritz/Pielsticker: Handbuch zum Mediationsgesetz, ZKM 2021, 37-38
Finally
Wer Wind sät..., ZKM 2021, 38-39