Heft 6 / 2015
In der aktuellen Ausgabe der ZKM (Heft 6, Erscheinungstermin: 15. Dezember 2015) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.
Editorial
Editorial, ZKM 2015, 171
Aufsätze
Greger, Reinhard, Unter falscher Flagge – Zum Fehlgebrauch des Mediationsbegriffs und seinen Folgen, ZKM 2015, 172-176
Bis vor wenigen Jahren war der Begriff “Mediation“ in Deutschland nahezu unbekannt. Inzwischen wird er jedoch fast inflationär und in unterschiedlichsten Zusammensetzungen gebraucht: Shuttle-Mediation, Telefon-Mediation, Online-Mediation, Deal-Mediation, Kreditmediation, Kurzzeit-Mediation, Richtermediation, Integrierte Mediation, Peer-Mediation (um nur einige der gebräuchlichen Komposita zu nennen). Offenbar gilt der Mediationsbegriff als Label für ADR-Dienstleistungen als “trendy“. Mit Erlass des Mediationsgesetzes im Juli 2012 ist Mediation aber zum Rechtsbegriff geworden, mit dem sich gesetzliche Rechtsfolgen verbinden. Dies legt eine Überprüfung des bisherigen Sprachgebrauchs nahe.
Kilian, Matthias / Hoffmann, Hannah, Das Gesetz zur Förderung der Mediation – nomen est omen?, ZKM 2015, 176-178
Dieser Beitrag berichtet über eine im Sommer 2015 in der Anwaltschaft durchgeführte empirische Studie. Sie hat überprüft, ob und in welchem Ausmaß das Anliegen des Mediationsförderungsgesetzes aus dem Jahr 2012, die Mediation in Deutschland stärker zu etablieren, bereits Auswirkungen auf dem Rechtsdienstleistungsmarkt zeigt.
Laws, Ralf, Die erneute Kehrtwende des BFH, ZKM 2015, 178-181
Vor dem Hintergrund einer aktuellen Änderung der BFH-Rechtsprechung (BFH, Urt. v. 18.6.2015 – VI R 17/14) befasst sich der Autor mit der steuerlichen Absetzbarkeit von Prozesskosten als außergewöhnliche Belastung nach § 33 EStG und deren Bedeutung für die außergerichtliche Streitbeilegung.
Aschenbrenner, Jo B., Die Verhandlungsleinwand, ZKM 2015, 181-185
Die Verhandlungsleinwand ist ein Werkzeug für bessere Verhandlungsführung. Sie basiert auf drei grundlegenden Prinzipien und der Gestaltung des Verhandlungsspielfeldes. So können Verhandlungsführer ihre Vorbereitungen strukturieren und während einer Verhandlung den Überblick behalten.
Rauschenbach, Anne-Katrin, Wenn Brainstorming versagt, ZKM 2015, 185-189
Im Rahmen des Phasenmodells der Mediation gilt die kreative Phase der Lösungsfindung allgemein als besonders anspruchsvoll. Zu den in diesem Prozessstadium am häufigsten angewandten Methoden zählen u.a. Brainstorming und Brainwritingtechniken. Im 1. Teil dieses Beitrags werden diese Methoden kritisch betrachtet und darüber hinaus weitere intuitive Kreativitätstechniken vorgestellt und auf ihre Anwendbarkeit im Rahmen der Wirtschafts- und Familienmediation überprüft.Im vorliegenden 2. Teil werden ergänzend ausgewählte, bislang in der Mediation noch vergleichsweise unbeachtete systematisch-analytische Kreativitätstechniken (Morphologischer Kasten, KJ-Methode, Progressive Abstraktion) vorgestellt. Welche Kreativitätsmethode im jeweiligen Mediationskontext am passendsten ist, beantwortet die Verfasserin mit einer Entscheidungsmatrix.
Tabatabai, Asitta, Der Wert als Ziel – Nachhaltige Konfliktklärung in Kooperationskonflikten, ZKM 2015, 189-192
Auf dem Konfliktklärungsmarkt finden sich unterschiedlichste Konfliktvermittlungsverfahren, welche nicht alle dasselbe Ziel verfolgen. Um Kooperationskonflikte erfolgreich und nachhaltig lösen zu können, sollte das Ziel der Konfliktvermittlung klar definiert und der Team-Kultur angepasst sein.Der vorliegende Artikel geht einerseits der Frage nach, aufgrund welcher Kriterien sich der Erfolg einer Konfliktvermittlung messen lässt und stellt anderseits ein wertebasiertes, zielgerichtetes Konfliktklärungs-Modell vor.
International Institute for Conflict Prevention & Resolution (CPR) – a self-portrait, ZKM 2015, 193-194
In our last issue we introduced the International Mediation Institution (IMI) in the Netherlands. Below we will make you familiar with the International Institute for Conflict Prevention & Resolution (CPR).For many businesses embroiled in or facing commercial conflicts, it has traditionally meant attempting to destroy one's opponent(s) in court — often at great cost, in terms of money, time and business disruption for all parties involved. In CPR's view, “winning“ in today's highly competitive, globally interconnected business environment requires a much more nuanced approach to managing corporate disputes.
Klowait, Jürgen, “Zertifizierter Mediator“ – Empfehlenswertes Selbstmarketing oder unzulässige Irreführung?, ZKM 2015, 194-196
In jüngster Zeit mehren sich Meldungen, nach denen Mediatoren, die die Bezeichnung “zertifizierter Mediator“ führen, anwaltliche Abmahnungsschreiben erhielten, verbunden mit der Aufforderung zur Abgabe einer schriftlichen Unterlassungserklärung und der Androhung empfindlicher Geldstrafen für den Fall der Zuwiderhandlung. Zu Recht? Auch dann, wenn eine Ausbildung vorgewiesen werden kann, welche den aus heutiger Sicht zu erwartenden gesetzlichen Anforderungen an den zertifizierten Mediator entspricht oder diese gar deutlich überschreitet? Darf ein Mediator noch werbend darauf hinweisen, bei welchem Ausbildungsträger er seine Ausbildung absolviert hat oder setzt er sich auch damit bereits rechtlichen Risiken aus? Und wie steht es mit Ausbildungsinstituten, die offensiv damit werben, eine “Ausbildung zum zertifizierten Mediator“ anzubieten? Kurzum: Anlässe zu einer rechtlichen Einordung gibt es zur Genüge.
Berkel, Georg, The Role of the Mediator, ZKM 2015, 196-198
Stephen B. Goldberg ist emeritierter Jura-Professor an der Northwestern University. Er ist Absolvent des Harvard College und der Harvard Law School. In seiner über 40-jährigen Arbeit hat er nicht nur eine Vielzahl von Büchner und akademischen Artikeln verfasst, sondern gleichzeitig auch als Mediator, Schiedsrichter und Konfliktmanagementsystem-Designer das Feld maßgeblich entwickelt und geprägt. Mit seiner Arbeit schuf er die Grundlagen für sowohl Theorie als auch Praxis der modernen ADR, etwa durch das erste ADR-Lehrbuchs amerikanischer Law Schools und bei der Schaffung des US-amerikanischen Federal Mediation and Conciliation Service. Er ist Gründungsmitglied des Disbute Resolution Research Centers an der Kellogg School of Management. Im Jahr 2014 wurde Professor Goldberg der renommierte Jeffrey Z. Rubin Theory-to-Practice Award der International Association of Conflict Management (IACM) und des Program on Negotiation (PON) der Harvard Law School verliehen. Mit diesem werden Individuen ausgezeichnet, die in herausragender Weise zur Entwicklung von Theorie und Praxis beigetragen haben.
Rezensionen
Hacke, Andreas, Greg Bond/Colin J Wall (Hrsg.): International Commercial Mediation Training Role-Plays, ICC Publication No. 765E, 2015 Edition, 175 €, ISBN 9789284202980, ZKM 2015, 198-199
Aschenbrenner, Jo B., Gary J. Friedman: Inside out. How Conflict Professionals Can Use Self-Reflection to Help Their Clients, Trade Select 2015, 186 S., 28,55 €, ISBN 978-1627227766, ZKM 2015, 199