Trotz Dementi der EZB: Ombudsleute beobachten zunehmenden Bankkartenbetrug bei Sparkasse und Co.
Die jüngsten Berichte der Schlichtungsstellen deutscher Bankenverbände werfen ein neues Licht auf die Betrugshäufigkeit im kartengebundenen Zahlungsverkehr, wie "Finanz-Szene" berichtet. Entgegen der Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), die von einem Rückgang des Betrugs mit Bankkarten sprachen, verzeichnen die Ombudsleute des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) sowie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) eine alarmierende Zunahme an Schlichtungsanträgen.
Während die Fälle beim BdB sich auf 1.140 verdoppelt haben, stiegen die Anfragen bei den Volks- und Raiffeisenbanken um das Zweieinhalbfache und beim DSGV sogar um den Faktor fünf. Im Vergleich zum Vorjahr sehen sich die Institute mit einem massiven Anstieg konfrontiert, der für Verbraucher und Banken gleichermaßen beunruhigend ist. Die Gründe für diese Divergenz zwischen den verschiedenen Bankgruppen sind unklar, was zusätzliche Recherchen und Analysen erforderlich macht.
Die steigende Zahl der Betrugsfälle wirft komplexe Fragen auf. Banken und Sparkassen stehen vor dem Dilemma, ob und in welchen Fällen sie ihren Kunden die entstandenen Schäden ersetzen sollen. Rechtliche Verpflichtungen müssen sorgfältig geprüft werden, gleichzeitig stellt sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Frage, inwieweit eine Erstattung tragbar ist.