Ombudsfrau-Tätigkeitsbericht 2024: Beschwerden gegen Versicherer und Vermittler nehmen zu
Im Jahr 2024 haben sich deutlich mehr Kunden über Versicherungsunternehmen beschwert als noch im Vorjahr. Die Beschwerden gegen Vermittler legten ebenfalls zu, aber weniger deutlich. Im Tätigkeitsbericht des Versicherungsombudsmanns e.V. (VOM) für das Jahr 2024 werden die Beschwerden gegen Versicherungsunternehmen und Versicherungsvermittler detailliert aufgelistet – der Tätigkeitsbericht ist abrufbar unter
https://ottosc.hm/buF3q. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 21.548 Anträge eingereicht, die sich auf die Schlichtung von Streitigkeiten im Bereich der Versicherungswirtschaft beziehen. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2023, als insgesamt 18.037 Beschwerden eingegangen sind.
Besonders deutlich zeigt sich die Zunahme bei den Versicherern mit 20.805 Beschwerden. Im Vorjahr waren es noch 17.324 und auch das war bereits eine Steigerung zu 2022, als 15.149 Beschwerden eingegangen waren. Doch auch über Vermittler wurde sich häufiger beschwert: 334 Beschwerden sind bei der Ombudsfrau eingegangen – 2023 waren es noch 318, allerdings handelt es sich bei der Zahl um einen Tiefstand, denn 2022 waren dem damaligen Ombudsmann noch 444 Beschwerden gegen Versicherungsvermittler zugestellt worden.
Nach der Konzeption des Verbraucherstreitbeilegungsgesetzes (VSBG) ist der Schlichtungsvorschlag das zentrale Instrument der Schlichtungsperson. Dieser ist für die Parteien des Beschwerdeverfahrens unverbindlich, die Annahme somit freiwillig. Die Ombudsfrau für Versicherungen kann jedoch im Verfahren gegen Mitgliedsunternehmen bis zu einem Wert von 10.000 Euro zu deren Lasten verbindlich entscheiden. 4.438 Beschwerden wurde abgeholfen. Bei 6.599 Beschwerden ist eine Entscheidung bzw. Empfehlung gemäß der Ombudsstelle ergangen. 1.410 Beschwerden wurden durch den Beschwerdeführer zurückgezogen. In 895 der Fälle wurde ein Vergleich zwischen den Parteien geschlossen.